PRÄVENTION

Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen geschieht überall. Während sie im realen Raum hauptsächlich von Personen aus dem näheren Umfeld begangen wird, sind es im Internet meist fremde Personen, die das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen missbrauchen. 

Eine wirkungsvolle Prävention setzt daher auf vielschichtige Massnahmen, vernetzt die verschiedenen Ebenen und nimmt alle Mitglieder einer Gesellschaft in die Verantwortung. 

Wir vermitteln Ihnen passende Präventionsangebote. 

Prävention durch Sensibilisierung der Öffentlichkeit

Für Betroffene von sexueller Gewalt ist es meist schwierig, über eine Tat zu sprechen. Oft schämen sie sich und fühlen sich fälschlicherweise selbst verantwortlich. Indem wir die Öffentlichkeit über sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen sensibilisieren, wollen wir ein gesellschaftliches Klima schaffen, in dem sich Betroffene ganz selbstverständlich Hilfe holen können. 

Wir wünschen uns zudem eine Gesellschaft, die sexuelle Gewalt nicht nur mit Worten verurteilt, sondern im Bedarfsfall Zivilcourage beweist. Sei dies mit einer Meldung auf clickandstop.ch, falls Sie auf pädokriminelle Inhalte gestossen sind, oder indem Sie einen Verdachtsfall in ihrem Umfeld nicht auf sich beruhen lassen. Falls Sie unsicher sind, wie Sie in einer solchen Situation reagieren sollen, können Sie sich von unseren Expert:innen anonym und kompetent beraten lassen.

Information über die Rechtslage bezüglich sexueller Gewalt und illegaler Pornografie (Schweizerische Kriminalprävention)

Prävention in Institutionen und Freizeitorganisationen

Institutionen wie Schulen und Jugendheime sowie Freizeitorganisationen und Sportvereine stehen besonders in der Verantwortung, Kinder und Jugendliche vor sexuellen Übergriffen zu schützen. Sie müssen einerseits verhindern, dass es unter ihrer Obhut zu sexueller Gewalt kommt, anderseits spielen sie durch ihren engen Kontakt mit Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle bei der Früherkennung.

Während öffentliche Institutionen einen gesetzlichen Schutzauftrag ausführen und daher in der Regel Auflagen erfüllen müssen, sind Schutz- und Präventionsmassnahmen bei Freizeitorganisationen oft abhängig vom Engagement einzelner Mitglieder. 

Wir empfehlen allen Organisationen, die mit Kinder und Jugendlichen arbeiten, aktiv Präventionsmassnahmen zu ergreifen und entsprechende Schutzkonzepte zu erstellen. Gerne unterstützen wir Sie dabei.

Weitere Informationen zu Präventionsmassnahmen:

Prävention durch Aufklärung und Bestärkung

Prävention und Aufklärung von Kindern und Jugendlichen verfolgt mehrere Ziele. Einerseits werden sie über die Gefahr von sexueller Gewalt informiert und lernen mögliche Abwehrstrategien. Anderseits werden sie ermutigt, sich bei einer Gefahrensituation oder nach erlebter Gewalt an eine Vertrauensperson zu wenden. Kinder und Jugendliche müssen wissen, dass erlittene Gewalt – im Internet oder im realen Leben – nie die eigene Schuld ist und wo sie Hilfe suchen und erhalten können.

Um dies zu erreichen, sollten Kinder und Jugendliche altersgerecht in ihrer psychosexuellen Entwicklung begleitet werden. Nebst dem Schutz der eigenen Integrität lernen sie auch, die Grenzen anderer wahrzunehmen und zu respektieren. 

Weitere Informationen zu Präventions- und Aufklärungsangeboten:

Prävention durch gesetzliche Massnahmen

Gemäss Studien wird nur ein Bruchteil der sexuellen Übergriffe bei der Polizei gemeldet. Mehr oder strengere Gesetze allein können dies nicht ändern. Doch die konsequente, strafrechtliche Verfolgung von angezeigter sexueller Gewalt kann einen Beitrag leisten, künftige Opfer zu vermeiden.

Daher setzen wir uns dafür ein, dass Anzeigen konsequent und gründlich nachgegangen wird. Dies bedingt eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen privaten und staatlichen Akteuren und Akteurinnen sowie den nationalen und internationen Polizeikorps und Strafbehörden.

Gerade im Online-Bereich besteht zudem die Möglichkeit verdeckter Ermittlungen durch spezialisiertes und erfahrenes Personal. Wir setzen uns dafür ein, dass die kantonalen Polizeikorps mit den nötigen finanziellen Ressourcen ausgestattet werden, um Pädokriminalität im Internet aktiv zu bekämpfen. 

Täterprävention

Für die allermeisten Betroffenen ist es eine unermesslich grosse Last, wenn sie merken, dass sie pädophile Neigungen haben. Sie wollen nicht zu Tatpersonen werden und isolieren sich oft freiwillig. Dadurch verringert sich zwar vorerst die Gefahr, dass sie Übergriffe begehen, doch mittel- bis langfristig vergrössert die Isolation die psychische Belastung – und damit die Gefahr, die Neigungen trotzdem auszuleben. 

Diesem Teufelskreis sind Betroffene nicht wehrlos ausgeliefert. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass Beratungen und Therapien die psychische Belastung mindern und helfen können, wirksame Strategien für die Bewältigung des Alltags zu erarbeiten.

In der Schweiz gibt es verschiedene Stellen, an die sich Betroffene wenden können. Sie bieten anonyme Beratungsgespräche und verweisen bei Bedarf an spezialisierte Therapieangebote. Auch die Experten und Expertinnen von clickandstop.ch stehen Betroffenen anonym für Auskunft zur Verfügung – per Telefon, Chat oder Kontaktformular. 

Angebote für Menschen mit pädophilen Neigungen:

Deutschschweiz

 

Romandie